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Sicherheitsstudie zur Bewertung der oralen Antikoagulation mit Apixaban im Vergleich zu Vitamin-K-Antagonisten bei Patient:innen mit Vorhofflimmern (AF) und Nierenerkrankungen im Endstadium (ESKD) unter chronischer Hämodialysebehandlung

Prüfarztinitiierte, nationale, offene, randomisierte, multizentrische, Phase IIIb Studie zur Überprüfung der Sicherheit des neuen, oralen Antikoagulanz Apixaban gegenüber dem Vitmanin-K Antagonisten Phenprocoumon hinsichtlich der Prävention von Blutungen und thromboembolischen Ereignissen bei chronisch nierenkranken Patient:innen (CKD Stadium 5D) mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern.

Nierenerkrankung im Endstadium (ESKD) mit chronischer Hämodialysebehandlung dreimal pro Woche (mit mindestens 3,5 Stunden pro Dialyse)

Chronisches (d. h. wiederholtes) paroxysmales, persistierendes oder permanentes Vorhofflimmern (AF) oder Vorhofflattern (AFL), dokumentiert durch ein Standard- oder Holter-EKG an mindestens 2 separaten Tagen vor (oder außerhalb) der Hämodialysebehandlung

Erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall oder eine systemische Embolie, festgestellt durch einen CHA2DS2-VASc-Score von 2 oder mehr als Indikation für eine orale Antikoagulation

Patient:innen mit ischämischem Schlaganfall, die die oben genannten Kriterien erfüllen, können nach mehr als 3 Monaten eingeschlossen werden, wenn sie nicht schwer behindert sind (modifizierte Rankin-Skala 0 oder 1 von 6, d. h. keine Symptome oder keine signifikante Behinderung und in der Lage, trotz einiger Symptome alle üblichen Aktivitäten auszuführen (Farrell, Godwin, Richards und Warlow (1991))

Männer und Frauen im Alter von 18 Jahren oder älter

Vorhofflimmern oder Vorhofflattern aufgrund reversibler Ursachen (z. B. Thyreotoxikose, Perikarditis).

Patient:innen, bei denen in den letzten drei Monaten eine Hämodialyse neu begonnen hat.

Klinisch signifikante (mäßige oder schwere) Aorten- und Mitralstenose.

Andere Erkrankungen als Vorhofflimmern, die eine chronische Antikoagulation erfordern (z. B. eine prothetische mechanische Herzklappe).

Aktive infektiöse Endokarditis.

Ein geplanter interventioneller oder chirurgischer Eingriff zur Ablation von Vorhofflattern oder Vorhofflimmern.

Jede aktive Blutung.

Ein schwerwiegendes Blutungsereignis in den letzten sechs Monaten vor dem Screening.

Unzureichend eingestellter (HbA1c-Wert>8,5%) oder unbehandelter Diabetes.

Bösartige Neubildungen in der Vorgeschichte mit hohem Risiko für aktuelle Blutungen (siehe Zusammenfassung der Produktmerkmale der Studienmedikamente).

Bekannte Indikation für eine Behandlung mit NSAIDs (ASS bis zu 100 mg pro Tag ist erlaubt).

Beeinträchtigte Leberfunktion, z. B. aufgrund einer aktiven Infektion mit HIV, HBV oder HCV, Hepatitis oder anderen Leberschäden.

Jede Art von Schlaganfall innerhalb von 3 Monaten vor der Baseline.

Herzklappenerkrankung, die eine Operation erfordert.

 Hohes Blutungsrisiko (z. B. aktive peptische Ulkuskrankheit, Thrombozytenzahl <100 000/mm3 oder Hämoglobinwert <8 g/dL).

 Nachgewiesene hämorrhagische Tendenzen oder Blutdyskrasien.

 Aktueller Alkohol- oder Drogenmissbrauch.

 Lebenserwartung von <1 Jahr.

 Indikation für eine doppelte Thrombozytenaggregationshemmung bei Studienbeginn (ASS≤100 mg/Tag ist zulässig; Clopidogrel ist bei Studienbeginn in jeder Dosis ausgeschlossen, während der Studie für bis zu 30 Tage zulässig).

 Jegliche Krankheit oder Umstände, aufgrund derer der Proband nach Ansicht des Prüfarztes nicht an der Studie teilnehmen sollte.

 Psychiatrischer Zustand, der die Teilnahme an der Studie einschränken könnte und/oder der zu der Annahme führt, dass die Fähigkeit, die Folgen der Einwilligung vollständig zu verstehen, fehlt.

 Schwangere oder stillende Frauen.

 Dokumentierte Unverträglichkeit gegenüber einem oder beiden Wirkstoffen der Studienmedikamente.

 AF, Vorhofflimmern; ASS, Acetylsalicylsäure; CHA2DS2-VASc-Score, kongestive Herzinsuffizienz/LV-Dysfunktion, Bluthochdruck, Alter ≥75 Jahre, Diabetes, früherer Schlaganfall/transischämischer Infarkt/Thromboembolie, Gefäßerkrankung, Alter 65-74, Geschlechtskategorie (weiblich); HBV, Hepatitis-B-Virus; HCV, Hepatitis-C-Virus; NSAIDs, nicht-steroidale Antirheumatika.

Die initiale Hypothese der Studie postulierte, dass die Antikoagulation mit Apixaban bei Patient:innen mit Vorhofflimmern, die sich einer Hämodialyse unterziehen, hinsichtlich der Sicherheit mindestens gleichwertig zur Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA) ist und dass sie in Bezug auf die Wirksamkeit bei der Schlaganfallprävention nicht unterlegen ist.

In dieser randomisierten Studie zum Vergleich von Apixaban und VKA bei Patient:innen mit Vorhofflimmern unter Hämodialyse mit langer Nachbeobachtungszeit wurden keine Unterschiede in Bezug auf Sicherheit oder Wirksamkeit festgestellt. Selbst unter oraler Antikoagulation besteht bei Patient:innen mit Vorhofflimmern unter Hämodialyse weiterhin ein hohes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse. Größere randomisierte Studien sind erforderlich, um das optimale Antikoagulationsschema für Patient:innen mit Vorhofflimmern unter Hämodialyse zu ermitteln.

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Münster

Würzburg

EudraCT Nummer: 2015-005503-84

Legaler Sponsor nach EU Direktive 2001/ 20/ EC:

Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. (AFNET), Münster