Gap-AF-AFNET 1
Katheterablation von Vorhofflimmern durch lineare Pulmonalvenenisolation.
Studiendesign
Bei der Gap-AF-AFNET 1-Studie handelte es sich um eine prospektive, multizentrische, zweiarmige, randomisierte, adaptive Studie zur Untersuchung der Bedeutung einer vollständigen linearen PVI für das Ergebnis bei Patient:innen mit medikamentenrefraktärem paroxysmalem Vorhofflimmern.
Einschlusskriterien
Idiopathisches paroxysmales symptomatisches Vorhofflimmern, das auf eine antiarrhythmische Therapie refraktär ist
Alter 50 – 85 Jahre
Patient:innen ist bereit, an der randomisierten Studie teilzunehmen und eine invasive Nachuntersuchung im Monat 3 (-6) durchzuführen
Strukturell normales Herz
Patient:innen ist bereit und in der Lage, an der 12-monatigen Nachbeobachtungsphase teilzunehmen
EKG-Dokumentation von Vorhofflimmern (EKG, Holter, Ereignisrekorder usw.) für mindestens ein Vorhofflimmern im vergangenen Jahr (bezogen auf symptomatische oder asymptomatische Episoden) mit einer durchschnittlichen Anzahl von einer Episode pro Monat
Schriftliche Einverständniserklärung der Patient:innen
Ausschlusskriterien
Patient:innen, bei denen bereits eine Pulmonalvenenablation durchgeführt wurde und Patient:innen mit Vorhofflimmern als Folge einer reversiblen Ursache
Bekanntes Vorhandensein von intrakardialen oder anderen Thromben
Anzeichen einer obstruktiven Lungenerkrankung, die eine bronchienerweiternde Therapie erfordert
Schwangere Frauen oder Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht innerhalb von 48 Stunden vor der Behandlung einen negativen Schwangerschaftstest durchgeführt haben.
Andere medizinische Erkrankungen (z. B. Krebs, kongestive Herzinsuffizienz), die dazu führen könnten, dass der Patient das Protokoll nicht einhält, die Interpretation der Daten beeinträchtigen oder mit einer begrenzten Lebenserwartung (d. h. weniger als ein Jahr) verbunden sind
Blutungsdiathese in der Vorgeschichte oder Verdacht auf gerinnungsfördernde Zustände als Kontraindikation für eine Antikoagulationstherapie
Hyperthyreose oder Hypothyreose, die sich klinisch und in Labortests (TSH, T3, T4) manifestiert
Teilnahme an einer klinischen Studie innerhalb der letzten 30 Tage. Die gleichzeitige Teilnahme an einem Register (z. B. Projekt AB1 des AFNET) ist zulässig.
Drogenabhängigkeit oder chronischer Alkoholmissbrauch
Geschäftsunfähigkeit oder andere Umstände, die den Patient:innen daran hindern würden, das Ziel, die Art oder den Umfang der klinischen Prüfung zu verstehen
Anzeichen für eine unkooperative Haltung
Fragestellung/Hypothese
Fragestellung/
Hypothese
Die Studienhypothese lautet, dass die vollständige lineare PV-Isolationsablation, der nicht vollständigen linearen PV-Isolation im Hinblick auf das Ergebnis bei Patient:innen mit idiopathischem medikamentenrefraktärem Vorhofflimmern überlegen ist. Als zweite Hypothese wird in diesem adaptiven Studiendesign die Nicht-Unterlegenheit der vollständigen linearen PV-Isolationsstrategie geprüft.
Schlussfolgerung (Ergebnis)
Bei einer Katheterablation von Vorhofflimmern werden die Pulmonalvenen durch lineare Läsionen isoliert, um das Wiederauftreten von Vorhofflimmern zu verhindern. Lückenlos geschlossene Ablationslinien verhindern Vorhofflimmern wirkungsvoller als unvollständige, lückenhafte Linien.
Patient:innen
STUDIENZENTREN
Studienablauf
Studienstart
02.2006
Studienende
08.2010
Publikationen
Kuck KH, Hoffmann BA, Ernst S, Wegscheider K, Treszl A, Metzner A, Eckardt L, Lewalter T, Breithardt G, Willems S; Gap-AF–AFNET 1 Investigators. Impact of complete versus incomplete circumferential lines around the pulmonary veins during catheter ablation of paroxysmal atrial fibrillation: Results from the Gap-AF – AFNET 1 trial. (Link ist extern) Circ Arrhythm Electrophysiol. 2016 Apr; 4: 514 – 522; 9: e003337. DOI: 10.1161/CIRCEP.115.003337. (first published online 2016 Jan 13)
Sauer W, Callans D. The Tribulations of Atrial Fibrillation Ablation Trialists (Editorial). (Link ist extern) Circ Arrhythm Electrophysiol. 2016; 9: e003738. DOI: 10.1161/CIRCEP.115.003738
Wissenschaftliche Leitung
Prof. Karl-Heinz Kuck
Hamburg
Prof. Stephan Willems
Hamburg
Prof. Günter Breithardt
Münster
Weitere Informationen
Gesamtverantwortung
Kompetenznetz Vorhofflimmern